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Situation der Flüchtlinge in Marokko (Januar 2010)

RTRM – Januar 2010

Die Flüchtlinge in Marokko sind in einer sehr heiklen Situation, die besondere Aufmerksamkeit verdient und eine Unterstützung der Bewegungen in aller Welt und der Leute guten Willens, die zum Schutz der Menschenrechte arbeiten.

1.Die Nichtanerkennung der Flüchtlinge, wie sie in der Genfer Konvention vorgesehen ist, durch die marokkanischen Behörden erklärt einerseits die totale Ablehnung der Flüchtlinge auf marokkanischem Boden und auch den Mangel an Bemühungen, um die Integration der Flüchtlinge zu erleichtern, und all das seit Jahren.

2.Die Unfähigkeit und Unwilligkeit des UNHCR Marokko, sich seiner Verantwortung zu stellen, um die Integration und den Schutz der Flüchtlinge zu verbessern oder zumindest zu erleichtern. Das hat seit Jahren offenkundige Verletzungen der Rechte der Flüchtlinge mit sich gebracht. Und als Konsequenz haben die Flüchtlinge in Marokko seit Jahren Zurückschiebungen, willkürliche Verhaftungen gefolgt von Abschiebungen an die marokkanisch-algerische Grenze erlitten.

3.Die Verweigerung von offiziellen Papieren erlaubt den Flüchtlingen nicht, Bemühungen zu unternehmen, um sich zu integrieren (Aufenthaltserlaubnis, Geburtsurkunde für Flüchtlingskinder, die auf marokkanischem Boden geboren sind, Berufsausbildungen etc.).

4.Die schlechten Lebensbedingungen sind auch die Grundlage allenfalls mittelmäßiger sanitärer Bedingungen, die dazu führen, dass 8 von 10 Flüchtlingen in Marokko krank sind. Man muss auch zugeben, dass die Flüchtlinge in Marokko nur an zwei Tagen in der Woche das Recht auf (medizinische) Versorgung haben (Montag und Freitag) und wenn nicht, muss der Flüchtling warten. Und die Zahl ist begrenzt. Am Tag zur Gesundheitsberatung werden nur 25 Flüchtlinge vorgelassen und die anderen müssen auf den zweiten Tag der Woche warten, um sich noch einmal auf eine Liste setzen zu lassen, die nicht mehr als 25 Personen umfassen darf. Das ist eine Absprache zwischen dem UNHCR und seinem für die Gesundheit der Flüchtlinge zuständigen Partner OPALS. Das zeigt die Unfähigkeit des UNHCR Marokko, sich um die Flüchtlinge zu kümmern. Das ist es, was heutzutage zu zahlreichen Todesfällen von Flüchtlingen führt.

5.Der Mangel an Unterstützung der Flüchtlinge hat Betteln und Prostitution der Frauen zur Folge.
Es ist wegen dieser Lebensbedingungen, die nicht der Menschenwürde entsprechen, dass die Flüchtlinge in Marokko die Umsiedlung (Resettlement) in ein Drittland fordern, wo ihre Rechte anerkannt werden. Wir, die RTRM (Vereinigung aller Flüchtlinge in Marokko) bitten um Ihre/Eure juristische und finanzielle Unterstützung, die uns helfen wird in unserm Kampf Erfolg zu haben, weil es darum geht, die menschliche Würde zu erhalten. In Erwartung einer positiven Antwort rechnen wir mit Eurem Einsatz für unsere Sache. Mit freundlichen Grüßen

RTRM, +212 679 074 416