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Wöchentliche Berichte (englisch)

Das Alarmphone veröffentlicht wöchentlich einen Report, in dem sämtliche Fälle dokumentiert sind, mit denen das Alarmphone zu tun hatte. Auf diese Weise ist bereits jetzt ein einzigartiges Archiv entstanden, das nicht nur von der verzweifelten Situation all derer berichtet, die keine andere Möglichkeit hatten, als ein Boot zu besteigen, sondern auch davon, welche massiven Menschenrechtverletzungen seitens der EU auf dem Meer erfolgen – sei es durch Frontex, einzelne Küstenwachen oder unterlassene Hilfeleistung.

Die englischsprachigen Reports sind auf der Webseite des Alarmphones dokumentiert.

21. April 2017 | Ein tödliches Rettungsvakuum: Seenotfall vor der Küste Libyens (Bericht mit Bildern)

Wie Europa das Sterben im Mittelmeer zur Abschreckung nutzt und gleichzeitig die zivilen Seenotrettungskräfte kriminalisiert.

Am Osterwochenende 2017 spielte sich im zentralen Mittelmeer einer der größten Seenotrettungseinsätze der vergangenen Jahre ab: innerhalb von drei Tagen wurden mindestens 8.360 Menschen aus Seenot gerettet. Das WatchTheMed Alarm Phone war dabei in zwei Seenotfälle involviert und konnte aus erster Hand sowohl die Unzulänglichkeit der staatlichen Rettungsbemühungen als auch den unverzichtbaren Einsatz ziviler Nichtregierungsorganisationen (NGOs) beobachten, die ein weiteres Massensterben auf hoher See verhinderten. Der Fall eines Bootes, mit dem das Alarm Phone in Kontakt war und über das der folgende Bericht Auskunft gibt, sticht dabei besonders heraus. Am Ostersamstag, dem 15. April 2017, erfuhren wir von einem Boot, das im östlichen zentralen Mittelmeer in Seenot geraten war. Mehr als 12 Stunden waren wir mit den ca. 100 Menschen an Bord im Austausch, bevor der Kontakt abbrach. Wir reichten ihre Hilferufe an die verantwortlichen staatlichen Stellen weiter und unterstützten die Flüchtenden so gut es ging. Ihre Situation war lebensgefährlich und verlangte nach sofortigen Maßnahmen. Rettung war jedoch nirgends in Sicht und die Flüchtenden waren gezwungen, für anderthalb Tage auf hoher See auszuharren.

Den ganzen Bericht mit Aufklärungsbildern auf der Webseite des Alarmphone lesen

Februar 2016 | Broschüre 1 Jahr Alarmphone (englisch und deutsch)

Eine Dokumentation mit Analysen und Erfahrungen aus einem Jahr Alarmphonearbeit. Die Broschüre kann hier auf englisch und deutsch als PDF runtergeladen werden.

Januar 2015 | Alarm Phone in direct contact with 107 people on vessel in distress, all rescued

Leider nur auf englisch verfügbar: Watch The Med Alarm Phone Investigation – 08 January 2015

Case name: 2015_01_08-CM4
Situation: Refugee vessel in distress in the Central Mediterranean Sea
Status of WTM Investigation: Ongoing (latest information received on the 14th of January 2015)
Time and Place of Incident: Central Mediterranean Sea

Brief Summary of the Case: The Alarm Phone shift team received a direct call from a refugee vessel in the Central Mediterranean Sea seeking to reach Italy. The refugees were asking to be rescued by Italian coastguards and the shift team reached out to the MRCC Rome.

Oktober - Dezember 2014 | Fünf Einzelberichte zu Rettungen unter Beteiligung des Alarm Phone

Das Watch The Med Alarm Phone hat seine Arbeit zwar erst am 10. Oktober 2014 begonnen, und doch hat das Projekt bereits jetzt zur Rettung zahlreicher Menschen aus akuter Seenot beigetragen. Vor diesem Hintergrund wurde Anfang Dezember ein Erster Zwischenbericht veröffentlicht, hinzu kamen fünf Einzelberichte, in denen der jeweilige Beitrag des Alarm Phone detailliert dargestellt wird. Kompakt sind diese Berichte hier dokumentiert, wer weitere Informationen möchte (inklusive ozeanographischen Karten) sei auf die Webseite des Watch The Med Alarm Phone verwiesen.

05. Dezember 2014 | Erster Zwischenbericht nach zwei Monaten Alarm Phone

Nach zwei Monaten Arbeit hat das unter anderem von Afrique-Europe-Interact mitgetragene Alarm Phone für Bootsflüchtlinge in Seenot seinen ersten Zwischenbericht der Öffentlichkeit vorgestellt. Bislang ist das Alarm Phone in 12 Fällen aktiv geworden, wobei es sich jeweils um sehr verschiedene Fälle gehandelt hat. Die Notrufe kamen aus dem Zentralen Mittelmeer und der Ägeis, in einem Fall von Flüchtlingen, die von Griechenland in die Türkei zurückgeschoben worden waren. Drei Fälle werden in dem leider noch nicht auf deutsch überstzen Bericht näher geschildert:

Trotz Notruf keine Rettung: AktivistInnen starten das Alarm Phone, eine Notrufnummer gegen das Sterbenlassen auf See

Interview mit Nolager Bremen. Von Gabi Bauer, in: ak – analyse & kritik – zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 599 / 18.11.2014

Mehr als 3.000 Menschen sind im letzten Jahr Opfer des Grenzregimes geworden. Trotz abgesetzter Notrufe kam keine Hilfe, um die Menschen aus den sinkenden Booten oder dem Meer zu retten. Diesem unerträglichen Zustand soll jetzt mit einem Notruftelefon entgegengetreten werden. In dem Aufruf »Für ein >Watch The Med Alarm Phone<«, der bisher von vielen Einzelpersonen und Organisationen – auch von der Redaktion von ak – unterschrieben worden ist, heißt es »Wir verfügen über kein Rettungsteam, wir bieten keinen direkten Schutz. Wir wissen um unsere begrenzten Möglichkeiten, wir wissen um den provisorischen und prekären Charakter unserer Initiative. Wir wollen jedoch unmittelbar Alarm schlagen, wenn Flüchtlinge und MigrantInnen in Seenot geraten und nicht unverzüglich gerettet werden. (…) Wir wollen mit politischem Druck und öffentlicher Mobilisierung eingreifen gegen das Unrecht, das sich tagtäglich an den Außengrenzen der EU abspielt.« Mit NoLager Bremen sprach Gabi Bauer

FAQ (Frequently Asked Questions): 10 Fragen an das Watch The Med Alarm Phone

1. Was will das Projekt leisten, wenn es selbst nicht retten kann?

Das Notruftelefon bietet den betroffenen Boatpeople eine zweite Möglichkeit, dass ihr SOS wahrgenommen wird. Der Alarm dokumentiert SOS-Rufe und mobilisiert in Echtzeit. So wird der Druck aufgebaut, dass gerettet wird, wo immer das möglich ist. Oder auch, dass Rückschiebungen von Flüchtlingen und MigrantInnen gestoppt werden.